Rückblick auf Blockchain Meets Liechtenstein III

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Letzte Woche nahmen Thomas Nägele und Thomas Feldkircher, Partner der NÄGELE Rechtsanwälte GmbH an der Veranstaltung «Blockchain Meets Liechtenstein III», an welcher sie die rechtlichen Entwicklungen um Security Token Offerings (STOs) in Europa diskutierten. Die Veranstaltung fand an der Universität Liechtenstein statt und konzentrierte sich auf rechtliche Entwicklungen im Bereich von Security Token in Liechtenstein, Österreich und der Schweiz.

Thomas Nägele fokussierte auf die allumfassende Natur des Blockchain-Gesetzes, während Thomas Feldkircher näher auf die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Durchführung eines STO in Liechtenstein einging. Neben einer Beschreibung, welche Vorteile das gesellschafts- und aufsichtsrechtliche Umfeld in Liechtenstein mit sich bringt, wurde in der Präsentation hervorgehoben, dass das liechtensteinische Verständnis am Underlying anknüpft – d.h. Token, welche auf einer Blockchain ausgegeben werden, repräsentieren das zugrundeliegende Recht, welches durch den Token verkörpert wird und werden nach dem zugrunde liegenden Recht beurteilt. In Bezug auf Finanzinstrumente, die durch einen Token repräsentiert werden, schliesst dies sowohl Eigenkapital- als auch Fremdkapitalinstrumente, sowie Derivate, strukturierte Produkte, etc. ein.

In der Präsentation wurden zudem die rechtlichen Voraussetzungen für die Durchführung eines STO beschrieben; ebenso die potentielle Pflicht zur Veröffentlichung eines Prospekts wie im Wertpapierprospektgesetz festgelegt. Thomas Feldkircher erklärte zudem, dass es Ausnahmen von der Prospektpflicht gebe, aber die beste Vorgehensweise in der Einhaltung der Prospektpflicht bestehe, da es sich dabei nicht um eine unüberwindbare Hürde handle. Darüber hinaus würde durch vorzeitige Erstellung eines Prospektes vermieden, dass zu einem späteren Zeitpunkt einer erstellt werden müsse, wenn die Ausnahmen nicht mehr anwendbar seien.

Das Team der NÄGELE Rechtsanwälte GmbH beschrieb im weiteren Verlauf Fallstudien zu drei Projekten, hinsichtlich welcher es öffentlich bekannt ist, dass die Kanzlei als Rechtsberater fungierte, und erteilte weitere Informationen zu STOs, die unter Einbindung der Aufsichtsbehörde in Liechtenstein durchgeführt wurden. Bei diesen Projekten handelt es sich um den NEX Token der NEON EXCHANGE AG, den IVO Token der INVAO Trading AG, sowie den edeXa Token der edeXa AG.

Die Präsentation wurde mit einem Überblick über die Vorteile, in Liechtenstein ein STO durchzuführen, abgerundet. Diese Vorteile bestehen unter anderem in einer technologieneutralen aufsichtsrechtlichen Behandlung von tokenisierten Finanzinstrumenten sowie darin, dass Wertpapieren, die intern buchmässig geführt werden, als gesetzmässig anerkannt werden (im Gegensatz zum Erfordernis öffentlicher Aufzeichnungen). Darüber hinaus können Token und die entsprechend repräsentierten Rechte mittels formfreier Zession übertragen werden; ein Schriftformerfordernis für die Zessionserklärung bestehe nicht (anders als in der Schweiz). Rein blockchain-basierte Übertragungen sind daher rechtlich unproblematisch.

Andere hervorgehobene Vorteile sind die Möglichkeit des Passportings liechtensteinischer finanzmarktrechtlicher Bewilligungen und gebilligter Prospekte in alle EU/EWR-Staaten, was einen grossen Deckungsbereich und entsprechend einen grossen Investorenkreis zulässt, die Verfügbarkeit von Banken, welche in Bezug auf blockchain-basierte Projekte zu einer Zusammenarbeit bereit sind, sowie die Schaffung von Rechtssicherheit innerhalb der Token-Ökonomie durch den derzeitigen Entwurf zum liechtensteinischen Blockchain-Gesetz.

Die Präsentation finden Sie hier: https://nlaw.li/1s

 

Last week, NÄGELE Attorneys at Law LLC Partners Thomas Nägele and Thomas Feldkircher took part in “Blockchain Meets Liechtenstein III,” discussing the legal developments surrounding Security Token Offerings (STOs) in Europe. The event, having taken place at the University of Liechtenstein, was focused on the legal developments in the realm of security tokens across Liechtenstein, Austria, and Switzerland.

Thomas Nägele focused on the all-encompassing nature of the Blockchain Act, while Thomas Feldkircher focused on the legal nature of carrying out an STO in Liechtenstein. Explaining how the corporate and regulatory environment is favorable in Liechtenstein, the presentation highlighted that Liechtenstein law focuses on the underlying – meaning that tokens issued on a blockchain are representative of the underlying right embodied in the token. In terms of rights that are able to be embodied in a security token, this includes both equity and debt-based instruments, as well as derivatives, structured products, etc.

The presentation also described the legal requirements for carrying out an STO, including the potential obligation to publish a prospectus, as put forth in the Securities Prospectus Act. Thomas Feldkircher also explained that there are exceptions to the prospectus requirement, but that best practice suggests compliance with the prospectus requirement, seeing that it is not a complex hurdle to overcome. Further, suggesting that preemptive drafting of a prospects avoids the possibility of having to draft one at a later date in the event that the exceptions no longer apply.

The NÄGELE team then went on to describe case studies on three projects, of which it is public knowledge that the firm served as legal advisor, providing more information on regulatorily authorized STOs carried out in Liechtenstein. These projects were: NEON EXCHANGE AG’s NEX token, INVAO Trading AG’s IVO token, and edeXa AG’s edeXa token.

The presentation concluded with an outline of the advantages for carrying out an STO in Liechtenstein. These advantages include technologically neutral regulatory treatment of both tokenized financial instruments and their counterparts, as well as recognition of internal book-entry securities as legally sufficient (as opposed to public recording requirements). Furthermore, allowance of token transmission and transfer of the rights represented by tokens via free form assignment, meaning that there is no written form requirement for declaration of assignment (unlike in Switzerland); thus, rendering purely blockchain-based transfers legally unproblematic.

Other highlighted advantages included the possibility of passporting the Liechtenstein authorization in the area of capital market law to all EU/EEA states, allowing a large coverage area corresponding to a large pool of investors; availability of experienced banks willing to work with blockchain-based projects; and the provision of legal certainty within a “Token Economy” that is afforded by the Liechtenstein Blockchain Act draft law. 

The presentation slides can be found in German here: https://nlaw.li/1s

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